Archiv

Aufbau des Archivs

Archiv und Museum der Loge Zur Einigkeit genossen seit jeher besondere Förderung und hohes Ansehen. Unermüdlicher Forschergeist von Brüdern wie Georg Burkhard Kloß oder Benjamin Reges hatten bis zur Beschlagnahme des Logenanwesens in der Kaiserstraße durch die Nationalsozialisten eine bedeutende masonische Sammlung wachsen lassen.

Nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem 2. Weltkrieg galten die Akten viele Jahrzehnte als verschollen. Erst Ende der 80er Jahre kam es zu einer umfassenden Materialüberlieferung aus dem Geheimen Staatsarchiv der DDR in Merseburg. Zwar hatten die Bestände ihre Odyssee über Berlin, Moskau und schließlich Merseburg nicht unbeschadet überstanden, doch kann von einer fast lückenlosen Rettung der Schriftakten ausgegangen werden. Vor allem das Museums- und Bibliotheksgut ist leider weiterhin verschollen.

Mit der deutschen Wiedervereinigung

Mit der deutschen Vereinigung wurden die Rechtsgrundlagen für eine Rückführung des Archivs der Loge Zur Einigkeit nach Frankfurt geschaffen. Vor Ort wurde hierzu die notwendigen konservatorischen Bedingungen eingerichtet, um die Rückgabe des Archivgutes an den Main mit gutem Gewissen betreiben zu können. 1995 konnte die Loge Zur Einigkeit ihr „Gewissen“ in Form von 16 Aktenmetern übernehmen und nach Frankfurt rückführen.

Zwei Jahre später kamen dann noch 14 Meter Akten der Frankfurter Großloge des Eklektischen Bundes hinzu.

Einblick in das Archiv der Loge

Den Brüdern wie der interessierten Öffentlichkeit wird sich im Frankfurter Logenarchiv, das ausdrücklich als ein „lebendiges Archiv“ geführt werden soll, nach Erfassung und Ordnung des Materials in einer neuen Systematik und nach Behebung gravierender Schäden an Einzelakten ein schier unerschöpflicher Fundus für maurerische Forschungen bieten. 

Anfragen an das Archiv erbitten wir über das Kontaktformular.

Besuchen Sie auch gerne unser digitales Museum.

Das Archiv enthält unter anderem die folgenden besonderen Artefakte aus den vergangenen Jahrhunderten:

  • Älteste Akten/Urkunden der Loge
  • Einzelbeiträge von Brüdern (seit 1742) 
  • Protokolle der Loge nebst Anlagen (seit 1742)
  • Akten der Kassenführung (seit 1742)
  • Akten der „Wohltätigkeitsanstalt zur Einigkeit” (seit 1800)
  • Rituale und Dokumente aus historischen Freimaurer-Bünden, dem Eklektischen Bund und anderen FM-Systemen aus dem In- und Ausland (ab 18. Jahrhundert)
  • Unterlagen der Aktivitäten von Landgraf Karl v. Hessen (1744-1836) zu Logengründungen, Rituale, Schriftverkehr (18. und 19. Jahrhundert)
  • Originalunterlagen von Karl Gotthelf, Reichsfreiherr von Hund und Altengrotkau
  • Sammlung von Logenverzeichnissen: 3.500 Verzeichnisse (seit 1740) 
  • Unterlagen zum Eklektischen Bund (1783 bis 1935)
  • Freimaurerische Veröffentlichungen (18.-21. Jahrhundert)
  • Veröffentlichungen von Hetz- und Verteidigungsschriften aus dem 20. Jahrhundert (insbesondere Zeitungsartikel, NSDAP Schulungsschriften gegen Juden und Freimaurer)
  • Umfangreiche Unterlagen zur Wiedereröffnung der deutschen Freimaurerei nach 1945
  • Umfangreiche Mitgliederlisten von deutschen Logen und Logen benachbarter Staaten (ab dem 18. Jahrhundert)
Aufnahmeantrag von Franz Liszt von 1841
Blick ins Archiv der Loge